Pflege der PEG-Sonde

Eine mit Pepsi gefüllte Spritze ist an eine PEG angeschlossen. Auf lila Grund mit dem weißen Logo von „Leben mit PEG“ in der rechten oberen Bildecke.

Heute nur ein kurzer, dafür aber umso wichtiger Beitrag. Im Gegensatz zu einem Button oder Gastrotube kann eine PEG nur mit einigem Aufwand gewechselt werden. Damit dies möglichst selten gemacht werden muss, gilt es, sie gut zu pflegen. Dabei ist in diesem Beitrag wirklich die Sonde selbst, also der Schlauch, und nicht die Einstichstelle gemeint.

Durchspülen

Immer, wenn etwas anderes als klares Wasser über die PEG gegeben wird, sollte diese hinterher durchgespült werden. Mit klarem, körperwarmem Wasser ohne Kohlensäure. Warum körperwarm und ohne Kohlensäure habe ich bereits ausführlicher in diesem Beitrag hier behandelt. Ich lasse mir zum Durchspülen immer 40 ml Wasser geben. Dann ist auf jeden Fall nur noch Wasser im Sondenschlauch. Und ein bisschen zusätzliche Flüssigkeit hat auch noch niemandem geschadet.

Ablagerungen entfernen

Auch wenn die Sonde immer gespült wird, bleibt es nicht aus, dass sich im Schlauch Ablagerungen von der Sondennahrung bilden. Das ist nicht weiter dramatisch. Trotzdem sollte regelmäßig dafür Sorge getragen werden, dass sich diese Ablagerungen lösen. Dazu einfach selbst oder von einer Assistenz- bzw. Pflegekraft den Sondenschlauch bei der Flüssigkeitsgabe zwischen den Fingerspitzen etwas zusammendrücken und dabei hin und her rollen lassen. So lösen sich diese Ablagerungen in aller Regel.

Pepsi(n)

Hin und wieder sind die Ablagerungen jedoch auch etwas hartnäckiger. Hierzu wurde mir bereits nach der Erstanlage in der Reha-Klinik ein Tipp mit an die Hand gegeben: Einfach Pepsi–Cola in den Schlauch geben und etwas warten. Geht natürlich auch mit der Cola anderer Hersteller oder sogar mit Pepsin-Wein aus der Apotheke. Wichtig ist das enthaltene Pepsin. Dabei handelt es sich nämlich um ein Verdauungsenzym, das auch vom menschlichen Körper selbst produziert wird und die Eiweiße in der Nahrung abbaut. Zusammen mit der sonst eher unbeliebten Kohlensäure und der Zitronensäure in der Pepsi/Cola reicht diese Behandlung, meiner Erfahrung nach, aus. Damit verschwinden auch hartnäckigere Ablagerungen in der PEG. Hinterher daran denken, noch mal mit Wasser durchzuspülen.

Verschlussklemme verschieben

Ein weiterer wichtiger Pflegehinweis dreht sich um die Verschlussklemme. Diese befindet sich außen am Schlauch und verhindert im geschlossenen Zustand, dass Flüssigkeit durch die Sonde fließen kann. Sowohl in die eine als auch in die andere Richtung. Sie muss daher auf jeden Fall geschlossen sein, bevor das Anschlussstück der PEG geöffnet wird. Ansonsten kann der Mageninhalt ungehindert hinauslaufen.
Ich persönlich habe meine Klemme immer geschlossen, wenn die Sonde nicht in Benutzung ist. Einerseits wurde sonst gerne mal vor dem Öffnen des Anschlussstücks vergessen, die Klemme zu schließen. Andererseits kann es auch vorkommen, dass sich das Anschlussstück löst. Auch wenn vielleicht gerade gar nicht mit der Sonde hantiert wird.
Der Nachteil an dieser Vorgehensweise ist, dass die geschlossene Klemme natürlich eine Belastung für das Material des Schlauches darstellt. Im Laufe der Zeit verformt er sich also und wird an der entsprechenden Stelle immer mehr zusammengedrückt. Dadurch wird die Sonde an dieser Stelle dünner und nicht mehr so durchlässig. Im schlimmsten Fall kann das Material sogar geschädigt werden und der Schlauch wird undicht. Umso wichtiger ist es daher, die Klemme immer ein wenig zu versetzen. Da sie an der PEG entlang frei verschiebbar ist, kein großes Problem. Es muss nur daran gedacht werden. Bei mir ist es deshalb Routine, die Klemme jedes Mal bei Benutzung der PEG ein kleines Stückchen zu verschieben.

Hält mehrere Jahre

Wer diese einfachen Hinweise beachtet, sollte ohne Schwierigkeiten für längere Zeit ein und dieselbe PEG nutzen können. Bei mir hält eine neue PEG immer problemlos mehrere Jahre. Trotz all der Pflege bleibt es übrigens nicht aus, dass sich der Schlauch mit der Zeit etwas gelblich verfärbt. Das allein ist aber noch kein Grund für einen Wechsel. Ich persönlich lasse meine PEG immer erst dann auswechseln, wenn sie (bald) nicht mehr richtig funktioniert.

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