Woher kann ich Sondennahrung bekommen?

Voll bestücktes Supermarktregal mit verschiedenen Getränken und Konserven – Symbolbild zum Blogthema ‚Sondennahrung bekommt man nicht im Supermarkt‘, mit Logo von ‚Leben mit PEG‘.

Diese Frage begegnet mir immer wieder – vor allem von Menschen, die ganz neu mit einer PEG versorgt wurden. Denn gerade wenn das Thema Sondenernährung völlig neu ist, kommt schnell die ganz praktische Frage auf: Wo kann ich eigentlich Sondennahrung her bekommen?

Nicht im Supermarkt

Leider nicht im Supermarkt. Dort lässt sich zwar Babynahrung finden und auch allerlei Diätprodukte und Spezialernährung (Proteinriegel und was nicht gerade alles angesagt ist), aber eben keine Sondennahrung. Auch wenn das auf den ersten Blick recht unpraktisch wirkt, hat es doch einen großen Vorteil (dazu gleich mehr). Es zeigt außerdem, wie sehr Sondennahrung reglementiert wird. Es ist eben ein Medizinprodukt, darauf ausgelegt, dass sich Menschen einzig und allein mit einer einzigen Sorte dieser speziellen Nahrung ernähren können. Komplett und ohne Mangelerscheinungen befürchten zu müssen. Davon können die Oralverkoster mit ihren ganzen fix-und-fertig-Produkten nur träumen.

Früher Apotheke

Aber zurück zur Ausgangsfrage unseres heutigen Beitrages: Woher bekomme ich Sondennahrung? Früher war die Apotheke vor Ort tatsächlich noch eine mögliche Anlaufstelle. Dort konnte Sondennahrung bestellt und abgeholt werden. Das ist heute in vielen Fällen nicht mehr wirtschaftlich, weil Apotheken durch die sogenannten Versorgungspauschalen kaum noch etwas verdienen, wenn sie einzelne Menschen versorgen – und deshalb diese Leistungen oft nicht mehr anbieten. Leider! Ich habe früher gerne meine Sondennahrung von der Apotheke meines Vertrauens bezogen und damit auch den örtlichen Handel unterstützt.

Homecare – spezialisierte Versorger

Die Versorgung mit Sondennahrung (und dem passenden Zubehör) läuft heute meist über spezialisierte Dienstleister – sogenannte Homecare-Provider. Diese Firmen haben sich genau auf diesen Bereich spezialisiert. Sie liefern die Nahrung direkt nach Hause, kümmern sich um das Rezeptmanagement und stellen oft auch den Kontakt zur Ärztin oder Krankenkasse her. In aller Regel arbeiten dort engagierte, fachkundige Mitarbeiter*innen, die wissen, was sie tun – und mit viel Herz bei der Sache sind. Sie sind sich der Verantwortung bewusst, dass sie mit der Ernährung der Menschen eine Schlüsselrolle für deren Wohlbefinden in der Hand haben.

Wie finde ich einen passenden Anbieter?

Wenn du gerade noch keinen (guten) Homecare-Anbieter hast, gibt es zwei Möglichkeiten:
Zum einen kannst du bei deiner Krankenkasse nachfragen. Viele Kassen haben Verträge mit bestimmten Anbietern oder können Empfehlungen geben. Zum anderen kannst du die Sache natürlich auch selber in die Hand nehmen und eine eigene Recherche im Internet durchführen. Begriffe wie „Sondennahrung Homecare“ oder „enterale Ernährung Versorgung“ führen in der Regel schnell zu Ergebnissen.
Ich empfehle immer: Schau dir ruhig mehrere Anbieter an. Nicht alle arbeiten gleich – und nicht jeder Anbieter passt zu jeder Person.

Ein Dienstleister bleibt ein Dienstleister

So gut die Arbeit vieler Homecare-Firmen auch ist – eines solltest du dir bewusst machen: Es sind Dienstleister.
Das bedeutet auch, dass du deinen Provider wechseln darfst (wie auch deine Sondennahrung — aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag). Wenn du mit der Versorgung, dem Service oder der Kommunikation nicht zufrieden bist, musst du dich nicht „durchbeißen“. Natürlich solltest du immer als erstes in die Kommunikation mit der Firma gehen. Aber wenn das nicht hilft, kannst du deine Krankenkasse informieren, dass du einen anderen Anbieter haben möchtest. Das ist dein gutes Recht.

Hersteller mit eigenem Versorgungsservice

Einige Hersteller von Sondennahrung bieten ebenfalls einen eigenen Lieferservice an. Das bietet die Vorteile eines direkten Kontaktes, hohe Produktkenntnisse und oft reibungslose Abläufe. Allerdings liefern sie auch ausschließlich ihre eigene Nahrung.
Wenn du also eine andere Nahrung brauchst oder umstellen möchtest, wird es schwierig.
Im Gegensatz dazu bieten die herstellerunabhängigen Homecare-Provider meist eine größere Auswahl, weil sie verschiedene Hersteller von Sondennahrung im Programm haben.

Monatseinkauf

Egal ob der direkt vom Hersteller oder über einen Homecare Provider, üblicherweise wird die Sondennahrung und sämtliches notwendige Zubehör einmal im Monat zugeschickt. Also quasi ein monatliches uber eats-Angebot mit VIP-Betreuung. Denn die Sachen werden nicht einfach nur kommentarlos zugesandt, sondern es erfolgt vorher immer ein Telefonat (oder Austausch per E-Mail) ob noch alles passt und was genau gebraucht wird. Und damit ist der Monatseinkauf auch schon erledigt.
Ich sage es ja immer wieder: das Leben mit PEG bietet auch viele Vorteile.

Du willst mehr über bestimmte Anbieter wissen oder bist unsicher, ob deine aktuelle Versorgung gut läuft? Dann nutze ganz bequem meinen 1:1-Austausch. Ich teile mein Wissen gern.

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