Mehr Aufmerksamkeit für Menschen mit PEG

Feeding Tube Awareness Week-Schriftzug

Mit einer Magensonde verbinden viele Menschen zunächst Negatives. Damit fühlen Sie sich oftmals auch alleine. Beides ist zwar nachvollziehbar, aber so auch nicht wirklich richtig. Zunächst einmal ist eine Magensonde nämlich ein wunderbares Hilfsmittel. Ohne diese medizinische Errungenschaft, würden hunderttausende Menschen jedes Jahr sterben. Ja, richtig gelesen. Niemand, der mit einer Magensonde lebt, ist mit dieser Situation alleine. Warum dann also so ein negatives Image? Darauf werde ich gleich noch eingehen. Zunächst aber möchte ich die Aufmerksamkeit auf etwas richten, dass dieser Situation entgegenwirken soll.

Die “Feeding Tube Awareness Week”

Mit der Feeding Tube Awareness Week soll nämlich ein Beitrag dazu geleistet werden, dem Leben mit einer Magensonde mehr Normalität zu verleihen. Die Feeding Tube Awareness Week findet jedes Jahr im Februar statt. 2024 vom 5. Februar bis zum 9. Februar. Das erste Mal wurde sie 2011 durchgeführt. Die Feeding Tube Awareness Week war eine Idee von Traci Nagy. Ihr Kind lebte ebenfalls mit einer Magensonde. Aus dieser persönlichen Betroffenheit heraus hatte Traci im Jahr zuvor die Feeding Tube Awareness Foundation gegründet. Eine gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, die positiven Auswirkungen eines Lebens mit PEG in den Vordergrund der Aufmerksamkeit zu stellen.

Hashtags

Den Mechanismen unserer heutigen Informationsgesellschaft geschuldet, müssen diese Bemühungen aber, auch wenn sie eigentlich das ganze Jahr über laufen, zu einem bestimmten Zeitpunkt gebündelt werden, um Aufmerksamkeit zu erhalten. Dies geschieht in besagter Feeding Tube Awareness Week. Unter den Hashtags #FeedingTubeAwarenessWeek und #FTAW zeigen Menschen, die mit einer Magensonde leben, und deren Angehörige (den oftmals sind es Kinder, die über eine Sonde versorgt werden müssen), in den sozialen Medien Beispiele dafür, wie eine Magensonde ihr Leben zum Positiven verändert hat. So sehen andere Betroffene, aber vor allem auch die Gesellschaft, dass eine Magensonde erstens etwas positives und zweitens niemand damit alleine ist.

Vermeintlich perfekt

Dieses Gefühl kann nämlich sehr schnell entstehen in einer Welt, in der uns immer öfter vorgegaukelt wird, dass nur das vermeintlich perfekte Leben lebenswert ist. In einer Gesellschaft, in der zwar unterschiedlichste Diätformen propagiert werden, die (in vielen Fällen deutlich gesündere) Ernährung über eine Magensonde aber als etwas Unnatürliches an den Rand gedrängt wird. Hier braucht es eindeutig mehr Selbstbewusstsein. Schließlich ist auch Sondennahrung immer noch einfach eine Form von Essen. Zu sehen, dass man mit dieser Situation nicht alleine ist, kann dabei ungemein unterstützen.

Blog auf Englisch

Auch ich möchte meinen Beitrag leisten. Nicht nur mit diesem Blog-Beitrag hier zur Feeding Tube Awareness Week. Sondern auch in den sozialen Medien, wo ich mein Leben mit PEG wieder verstärkt teilen werde. Darüber hinaus nehme ich die Feeding Tube Awareness Week zum Anlass, meinen Blog mit den Erfahrungen aus mittlerweile über 20 Jahren Leben mit einer Magensonde auch auf Englisch zu teilen. Ab der nächsten Woche gibt es diesen Blog also unter www.lifewithpeg.com auch für alle englischsprachigen Leserinnen und Leser.

Dort werde ich dann zunächst jede Woche die bisherigen Beiträge meines deutschen Blogs veröffentlichen. Während der Feeding Tube Awareness Week sogar täglich. Hier im deutschsprachigen Blog wird es, wie gewohnt, wöchentlich mit neuen Themen weitergehen. Wer kein Thema verpassen möchte, sollte sich unbedingt in meinen Newsletter eintragen. Dann erhaltset ihr jeden Monat alle neuen Blogbeiträge ganz bequem in euer E-Mail Postfach.

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