PEG-Wechsel nach der Winterpause

eine neue PEG-Sonde

Ihr alle hattet hoffentlich ein besinnliches Weihnachtsfest und einen entspannten Jahreswechsel. Für mich ging es nach der Winterpause am Dienstag direkt ins St. Josef-Krankenhaus in Schweinfurt. Denn ich wollte meine PEG wechseln lassen. Sie hätte sicherlich noch ein paar Monate gehalten. Aber da ich die nächsten zwei Jahre arbeitstechnisch sehr viel im Ausland sein werde, wollte ich das schon mal erledigt haben. Damit ich nicht irgendwann unvorhergesehen ins Krankenhaus muss, wenn es mir gerade überhaupt gar nicht in den Plan passt.

Wartungsarbeiten

Ich bezeichne so etwas immer als „Wartungsarbeiten“. Hin und wieder bedarf der eigene Körper und dessen Zubehörteile eben ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Wie auch bei einem Auto, müssen solche Sachen eben regelmäßig eingeplant werden. Eigentlich hatte ich schon länger vor, meine Magensonde wechseln zu lassen. Denn nach über vier Jahren hat sie zwar noch funktioniert. Aber ein Wechsel war langsam angezeigt. Allerdings ist es bei der aktuellen Lage in unserem Gesundheitssystem gar nicht so einfach, einen Termin für den Wechsel der PEG zu bekommen. Auch wenn das eigentlich nur ein kleiner Eingriff ist. Mein Versuch, das während meines ohnehin notwendigen Krankenhausaufenthaltes im November mit machen zu lassen, scheiterte. Hinzu kommt, dass ich mich dabei auch gut aufgehoben fühlen möchte. Verrückt, ich weiß 😉 Aber wie wir wohl alle, könnte auch ich viele negative Geschichten aus Krankenhäusern erzählen. Doch nach der Winterpause will ich lieber mit etwas positivem starten.

St. Josef-Krankenhaus in Schweinfurt 

Aus auch wenn es für mich einiges an Fahrzeit bedeutete (glücklicherweise werden die Fahrtkosten in meinem Fall von der Krankenkasse übernommen), entschied ich mich, den Wechsel wieder im St. Josef-Krankenhaus in Schweinfurt durchführen zu lassen. Dort hatte man früher, als ich noch in der Nähe wohnte, schon mehrfach meine Sonde gewechselt und mir sogar schon zwei neue Einstichstellen verpasst. Davon aber an anderer Stelle einmal mehr. Beim St. Josef-Krankenhaus handelt es sich um ein kleines Haus in Trägerschaft eines Schwesternordens. Keine dieser großen, vermeintlichen „Gesundheitsfabriken“ in Besitz einer Aktiengesellschaft. Die Atmosphäre dort ist fast familiär.

Individuelle Behandlung

Nach meiner Ankunft am Dienstag mussten natürlich zunächst einmal die ganzen Formalitäten erledigt werden. Denn auch ein Krankenhaus in Trägerschaft eine Schwesternordens muss natürlich seine Kosten decken und mit der Krankenkasse abrechnen. Danach wurde ich in die endoskopische Abteilung gebracht. Dort nahm mich eine nette Krankenschwester in Empfang. Nach dem obligatorischen Corona-Test (der, nebenbei bemerkt, negativ war) wurde ich dann für den Eingriff vorbereitet. Der Verband meiner Sonde wurde entfernt und mir wurde schon ein intravenöser Zugang gelegt. Bevor die Narkose eingeleitet wurde, besprachen wir noch einmal die Besonderheiten aufgrund meiner Muskelschwäche. Mir wurde versichert, dass extra deshalb mehr Leute anwesend waren als üblich, damit der besonderen Situation Rechenschaft getragen werden konnte. Außerdem hatten wir den Termin extra so vereinbart, dass an diesem Tag wenig anderes in der Abteilung Anstand, sodass alle wirklich Zeit für meine Behandlung hatten. So eine individuelle Behandlung für die einzelnen Patientinnen und Patienten ist so ebenfalls nur in kleineren Häusern möglich, wo sich das medizinische Personal noch Zeit nehmen kann. Freundlicherweise wurde ich dann noch vor der Einleitung der Narkose kurz vorgewarnt, sodass ich an etwas schönes denken konnte.

Keine 4 Stunden

Keine 20 Minuten später kam ich wieder zu mir, während noch die letzten Teile (der Beißschutz) aus meinem Mund entfernt w1rden. Ich bin der Meinung mich auch zwischendurch daran erinnern zu können, dass etwas durch meinen Hals geschoben wurde. Entweder war also die Narkose teilweise nicht stark genug. Oder mein Gehirn spann sich aufgrund der Halsschmerzen etwas als Erklärung zusammen. Denn natürlich bleiben diese nicht aus, wenn medizinische Gerätschaften durch den Hals geschoben werden. Ebenso wenig wie eine leichte Verschleimung der oberen Atemwege. Eine Schutzreaktion des Körpers, ob der Gegenstände im Hals. Nach einer halben Stunde hatte ich aber alles ausgespuckt. Die Halsschmerzen dauerten zwei Tage an. Da ich aber ja nichts schlucken muss, auch kein großes Drama. Ich konnte mich erst mal in Ruhe von dem Eingriff erholen. Auch meine erste Mahlzeit über die neue Sonde nahm ich noch unter Aufsicht ein. Schließlich hatte ich seit dem Morgen nichts zu mir nehmen dürfen. Anschließend fuhren mein Assistent (der die ganze Zeit ebenfalls anwesend sein und sogar Fotos für meinen Blog hier machen durfte) und ich wieder nach Hause. Insgesamt war ich keine 4 Stunden im Krankenhaus. Alles war super entspannt und ich kann mit einer neuen PEG den Abenteuern von 2023 entgegenblicken.

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