Hier war es in letzter Zeit ruhig. Sehr ruhig. Das war sicherlich in zweierlei Hinsicht unschön. Einerseits für euch, die ihr es gewohnt gewesen seid, regelmäßig neue Beiträge von mir zum Leben mit einer PEG-Sonde zu lesen. Andererseits aber auch für die Algorithmen und somit letztendlich für mich selbst. Denn wenn die Algorithmen einen nicht mögen, dann findet einen auch niemand in den unendlichen Weiten des Internet. Trotzdem habe ich diese Ruhe, diese Auszeit in Kauf genommen. Heute werde ich euch berichten, warum und was die Hintergründe waren.
Schon eine Vielzahl an hilfreichen Beiträgen
Bitte verzeiht mir, aber um euch habe ich mir tatsächlich weniger Sorgen gemacht. Denn ich weiß, dass es hier bei „Leben mit PEG“ schon eine Vielzahl sehr hilfreiche Beiträge zum Alltag mit einer Magensonde gibt. Schließlich war ich in den vergangenen zwei Jahren recht fleißig gewesen und es gibt auf dieser Seite schon einen bunten Strauß an nützlichen Themen zum Leben mit der Sonde. Während der Auszeit haben mich auch immer mal wieder entsprechende Nachrichten erreicht. Somit wusste ich euch da draußen also trotzdem gut versorgt.
Zugriffe mehr und mehr verringert
Anders war es mit den Algorithmen. Ich konnte tatsächlich dabei zuschauen, wie sich die Zugriffe auf meine Seite mehr und mehr verringert haben, seitdem hier nicht mehr regelmäßig neue Beiträge online kamen. Einerseits interessant, andererseits aber auch ziemlich traurig. Denn viele Menschen richten ihr Leben inzwischen nach diesen Algorithmen aus. Sie haben mitunter, das berichten Content-Creator*innen immer wieder, massiven Stress. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Auch ich war ein wenig gestresst deswegen. Allerdings war ich dann auch ziemlich bald an einem Punkt, an dem es mir egal war. Ich hatte nämlich ganz anderen Baustellen.
Was war passiert?
Aber was war passiert? Ihr hattet es ja vielleicht mitbekommen, dass ich im letzten Jahr auf Mallorca gearbeitet habe. Etwas, das alle Menschen, die Staatsangehörige der EU sind, machen dürfen. Dieses EU-Recht interessierte jedoch die Behörde, die für meine Assistenz zuständig ist, herzlich wenig. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter ins Detail gehen. Dafür wird es einen anderen Rahmen geben. Hier und heute reicht es festzuhalten, dass ich nach Deutschland zurückkehren musste und ich dabei massiv unter Druck gesetzt wurde. So sehr, dass mein selbstbestimmtes Leben bedroht war. Das hat mich mental ganz schön mitgenommen.
Wie ihr aus dem Beitrag zur Löffel-Theorie wisst, war ich mit meinen Kräften irgendwann am Ende. Ich habe dann etwas getan, was ich in meinem gesamten Berufsleben noch nicht gemacht habe: Ich bin zu meiner Ärztin und habe mich tatsächlich krankschreiben lassen. Denn ich war einfach nicht mehr arbeitsfähig. Da waren einige, sehr düstere, Dämonen in meinem Leben. Mich damit zu befassen und von ihnen zu befreien, kostete sehr viel Energie und brauchte Zeit. Sehr viel Zeit. Mehr, als ich je gedacht hätte. Auch, dass es mich derart aus der Bahn werfen kann, war für mich eine neue Erfahrung. Eigentlich hatte ich mich immer für einen ziemlich resilienten Typen gehalten.
Alles, was kommt
Manchmal braucht es Zeit, Ruhe und ein tolles Umfeld, um wieder neue Energie zu tanken. An diesem Punkt bin ich nun zum Glück wieder. Ich habe in den vergangenen Monaten sehr viel gelernt. Das eine oder andere davon werde ich sicherlich auch weitergeben sowie an anderer Stelle verarbeiten. Hier wird es zukünftig wieder regelmäßig neue Beiträge zum Leben mit PEG geben. Seid also gespannt! Nächstes Mal geht es beispielsweise darum, was zu tun ist, wenn die Sonde kaputt geht. Wenn ihr keinen dieser Beiträge mehr verpassen wollt, tragt euch auf jeden Fall auch in meinen Newsletter ein. Dann erhaltet ihr ganz bequem alle neuen Beiträge in euer E-Mail-Postfach. Dort gibt es außerdem eine Vorschau auf die Themen der nächsten Wochen sowie weitere exklusive Inhalte.
Ich freue mich sehr auf alles, was kommt! Für euch alles Gute und bis bald.
Unheimlich traurig, dass die Behörden einem immer wieder solche Steine in den Weg legen. Vor allem, da man ja weiß, dass Menschen mit Muskelerkrankung in wärmeren Gefilden gesundheitlich besser aufgestellt sind.