Offensichtlich hat letzte Woche etwas mit der Technik nicht funktioniert und der Blog-Beitrag wurde nicht automatisch online gestellt. Na gut, dann kommt er eben heute. Könnte ich mich jetzt drüber aufregen und ärgern. Aber das ist ungesund und schlägt nur auf den Magen. Damit haben wir nun immerhin eine schöne Überleitung. Denn heute geht es um das Erbrechen via PEG. (Anmerkung: Wichtig! Im heutigen Beitrag gebt es nur um den „technischen“ Ablauf, nicht darum, wenn Menschen aufgrund der Sondenernährung übel wird. Das werde ich in einem anderen Beitrag separat behandeln.)
Ursachen für Übelkeit
Ärger ist nur eine mögliche Ursache für Übelkeit. Häufig haben wir auch etwas falsches gegessen oder getrunken oder einfach zu viel davon. Oder wir haben uns irgendwie irgendwo einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Letztendlich ist die Ursache auch irrelevant. Wenn unser Körper der Meinung ist, da befindet sich etwas in unserem Magen, das er loswerden möchte, dann ist er dabei in aller Regel ziemlich resolut. Grundsätzlich ist das auch gut so. Denn häufig geht es uns danach (zumindest zeitweise) besser. Nun birgt aber Erbrechen auch gewisse Risiken. Insbesondere für uns, die wir eine Magensonde haben. Denn die haben wir ja nicht ohne Grund. Einer dieser Gründe kann auch ein erhöhtes Aspirationsrisiko sein. Da dies auch grundsätzlich mit dem Erbrechen einhergeht, gilt es dies also eigentlich zu vermeiden.
Rechtzeitig Abhilfe schaffen
Das bedeutet aber nicht, dass wir es uns nicht erlauben können zu kotzen. (Das hätte ohnehin wenig Aussicht auf Erfolg.) In Gegenteil. Gerade wir sollten darauf achten, auf unseren Körper zu hören und rechtzeitig Abhilfe zu schaffen. Eben bevor er es auf natürlichem Wege selbst versucht. Natürlich gibt es auch medikamentöse Möglichkeiten, dies (zumindest teilweise) zu unterdrücken. Andererseits hat es ja aber eben auch oftmals Gründe, dass etwas aus dem Körper raus soll. Auch hierbei (und da spreche ich tatsächlich aus eigener Erfahrung) kann eine PEG durchaus praktisch sein. Denn sie funktioniert eben in beide Richtungen. Es können also nicht nur Flüssigkeiten in den Magen hineinlaufen, sondern eben auch wieder hinaus.
Eimer und Handschuhe
Im Prinzip ist es ganz einfach: Ein Behältnis der Wahl (Nierenschale, Kotzbeutel oder Eimer) unter die Sonde halten (lassen). Dabei kann es sich auch durchaus empfehlen, Handschuhe zu tragen. Die Verschlusskappe der PEG aufschrauben. Die Ritschratsch-Klemme öffnen. Einfach laufen lassen, bis das Gefühl des sich Übergebenwollens nachlässt. Alternativ zum Eimer kann der Mageninhalt tatsächlich auch vorsichtig (!) mit einer Spritze abgesaugt werden (ähnlich wie bei der Ernährung mit einer Spritze – nur eben anders herum). Alternativ können auch spezielle Auffangbeutel an die Sonde angeschlossen werden. Allerdings werden diese häufig nicht von der Krankenkasse bezahlt.
Flüssigkeit und Elektrolyte
Bei Bedarf kann dieses Procedere selbstverständlich wiederholt werden. Wie beim oralen Erbrechen auch, sollten wir jedoch darauf achten, es nicht zu übertreiben und dem Körper schnellstmöglich wieder Flüssigkeit und Elektrolyte zuzuführen. Da unser Magen aber auch beim Erbrechen über die PEG im wahrsten Sinne des Wortes etwas verstimmt ist, sollten wir es dabei langsam angehen lassen. Also erst mal nur kleine Mengen Flüssigkeit alle paar Minuten langsam über eine Spritze zuführen. Oder eben langsam per Pumpe Flüssigkeit sondieren. Mit Nahrung würde ich immer erst mal ein paar Stunden warten und auch diese nicht gleich in der gewohnten Geschwindigkeit verabreichen.
Der Vollständigkeit halber möchte ich noch anmerken, dass es sich natürlich immer empfiehlt die Hausärztin oder den Hausarzt zu konsultieren, wenn die Übelkeit nicht besser wird und vor allem die Ursache hierfür nicht klar ist.
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