Duschen und Baden mit PEG

eine Dusche mit Haltegriff und Fenster

Wenn da ein Loch im Körper ist, wo keines hinhört, kann damit eigentlich geduscht und gebadet werden? Prinzipiell ist die Antwort ziemlich einfach: Ja. Wie so oft beim Thema Magensonde ist es jedoch ein „Ja, aber …“. Allerdings ist es in diesem Fall ein ziemlich kleines „aber“. Denn es müssen einfach nur ein paar Kleinigkeiten beachtet werden.

Duschen mit PEG

Theoretisch ist das vorsichtige Duschen bereits einen Tag nach der Anlage einer PEG wieder möglich. Wenn das Stoma abgeheilt ist, auch wieder ganz normal. Zu beachten ist allerdings, dass im Anschluss daran der nasse Verband gewechselt werden muss, sofern die PEG verbunden ist (warum dies immer meine persönliche Empfehlung ist, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen). Denn mit einem nassen Verband entsteht im wahrsten Sinne ein feuchtes Milieu, das einerseits schlecht für die Haut und andererseits förderlich für Erkrankungen an der Einstichstelle wäre. Es bietet sich daher auch an, den ohnehin anstehenden Verbandswechsel mit dem Duschen zu verbinden.

Baden mit PEG

Egal ob in der heimischen Badewanne, dem Schwimmbecken im örtlichen Hallenbad und im Meer beim Sommerurlaub, auch Baden ist mit PEG-Sonde kein Problem. Im Gegensatz zum Duschen ist die Einstichstelle dabei allerdings länger unter Wasser. Nun ist ein Stoma natürlich relativ eng um den Schlauch der Sonde herum. Niemand wird also volllaufen wie die Titanic, wenn er oder sie einfach so schwimmen gehen würde. Trotzdem war diese Vorstellung für mich immer zu gruselig, als dass ich es jemals ausprobiert hätte. Abgesehen davon sprechen natürlich noch zwei weitere Faktoren für einen Schutz der Einstichstelle. Zum einen kann im Wasser einiges herumschwimmen, was wir vielleicht nicht unbedingt mit einer (teilweise) offenen Wunde in Berührung bringen wollen. Hier seien nur Bakterien oder zu harte Maßnahmen dagegen (z.B. Chlorwasser) erwähnt. Zum anderen hat die menschliche Haut die Eigenschaft, dass sie „schrumpelig“ wird, wenn wir zu lange im Wasser sind. Besonders an dünneren Hautpartien, wie beispielsweise auch an einem Stoma.

Unterwasserschutz

Was also tun, um die Einstichstelle beim Sprung ins kühle Nass zu schützen? Hierfür gibt es praktische Spezialpflaster. Von unterschiedlichen Herstellern und in verschiedenen Ausführungen. Im Prinzip ist es aber eine überdimensionale Rolle Tesafilm. Also ein Pflaster aus wasserundurchlässigem Kunststoff. Damit kann die Einstichstelle abgeklebt werden. Damit wirklich kein Wasser eindringen kann, muss auch der Schlauch der PEG komplett unter diesem Spezialpflaster weggeklebt werden. Damit der Badespaß anschließend nicht mit unnötigen Stress bezahlt werden muss, würde ich empfehlen, noch eine ausgebreitete Kompresse oder zumindest ein Taschentuch über den zusammengerollten Sondenschlauch und den eigentlichen Verband zu legen. So wird verhindert, dass das Spezialpflaster beim Abziehen festklebt.

Wer diese Hinweise beachtet, hat auch als Wasserratte weiterhin viel Spaß im Leben mit PEG.

10 thoughts on “Duschen und Baden mit PEG

    1. Hallo Evelyne,

      schön, dass du meine Seite gefunden hast. Wenn du keinen neuen Beitrag zum „Leben mit PEG“ mehr verpassen möchtest, trage dich auf jeden Fall auch in meinen Newsletter ein. Dann erhältst du zukünftig regelmäßig alle neuen Blog-Beiträge ganz bequem in dein E-Mail Postfach.

      Nun aber zu deiner Frage: Wie in dem Beitrag oben beschrieben, bedarf es zum Duschen keines speziellen Pflasters, wenn anschließend ohnehin ein Verbandwechsel durchgeführt wird.
      Einen speziellen, wasserdichten Verband braucht es nur, wenn jemand länger im Wasser bleibt (zum Beispiel beim Schwimmen) oder eben, wenn der Verband nach dem Duschen nicht gewechselt werden soll und deshalb trocken bleiben muss.
      Der Fachbegriff hierfür lautet: Folienverband. Diese gibt es von unterschiedlichen Herstellern. Sprich einfach mal deinen Versorger darauf an.

      Solltest du noch weitere Fragen zum Leben mit einer Magensonde haben, nutze gerne auch mein Angebot zum 1:1-Austausch.

      Alles Gute und viele Grüße,
      der Bastian

    1. Hallo Nina,

      natürlich würde ich damit auch ins Meer gehen. Es muss halt überall dicht verklebt sein. Ganz egal ob im Pool oder im Meer 😉
      Da ist es auch gut, wenn du ein bisschen mehr zur Verfügung hast.

      Ich kenne diese Pflaster (von unterschiedlichen Herstellern) tatsächlich nur auf 10 m Rollen. Aber bei richtiger Lagerung wird das ja nicht schlecht. Und du kannst auf jeden Fall auch mehr als nur einmal baden gehen.

      Liebe Grüße,
      der Bastian

      1. Hallo Bastian, wie lange lässt Du das Pflaster denn dann drauf? Nur einen Tag oder wechselst Du nach jedem Baden im Meer?
        Liebe Grüße
        Nina

  1. Hallo noch einmal, kannst Du einen Tip geben, welches wasserdichte Pflaster Du für die Peg nutzt?
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Hallo Nina,
      schön, noch einmal von dir zu lesen 🙂

      Ich persönlich habe mit Opsite Flexifix gute Erfahrungen gemacht. Dabei nutze ich die 15 cm breite Rolle.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Bei weiteren Fragen melde dich jederzeit gerne noch einmal.

      Liebe Grüße,
      der Bastian

          1. Hallo Manfred,
            schön, dass du meine Seite gefunden hast.

            Ich muss gestehen, dass ich selbst kein Saunagänger bin. Deshalb habe ich diesbzgl. nur wenig Erfahrungen.

            Ich würde vorschlagen, dass du einfach verschiedene Hersteller/Produkte ausprobierst. Vielleicht magst du deine Erfahrungen dann ja auch hier mit uns teilen.

            Es grüßt herzlich,
            der Bastian

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